Naturreservat Salto Morato
Das Naturreservat Salto Morato liegt inmitten des Atlantischen Regenwaldes. Nach dem Amazonas ist der Atlantische Regenwald (Mata Atlântica) der zweitgrößte Regenwald unseres Planeten. Er hat bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts 12 % von ganz Brasilien bedeckt und reichte dabei über die gesamte Ostküste vom Bundesland Rio Grande do Norte bis nach Rio Grande do Sul und umfasste dabei eine Fläche von 1,35 Mio. km². Durch die Nutzung des Holzes, den Anbau von Zuckerrohr und Kaffee und die zunehmende Besiedlung sind heute nur noch 7 % übrig geblieben, die allerdings von 60 % der brasilianischen Bevölkerung besiedelt werden, wobei ein Großteil davon in den Gegenden in und um Rio de Janeiro, Sao Paulo und Recife lebt.
Speziellen Schutz genießen heute viele verschiedene Reservate, wie das von einer Stiftung des brasilianischen Kosmetikkonzerns “O Boticario” getragene “Salto Morato”. Ursprünglich sollte für jeden Kunden ein Baum gepflanzt werden, was sich schnell als nicht umsetzbar zeigte. So wurde 1990 die “Fundação O Boticário de Proteção à Natureza” gegründet, die 1994 dieses 2340 ha große Reservat erwarb.
Der Eingang zu diesem Reservat befindet sich etwa 20 km vor Guaraqueçaba an der noch nicht ausgebauten PR-405. Wenn man dort aus dem Bus steigt, sind noch einmal 4-5- km Fußweg bis zum Eingang des Reservates. Mittelpunkt dieses Reservates ist ein wunderschöner 130 Meter hoher Wasserfall, der dem Reservat auch den Namen gab. Den Wasserfall erreicht man locker in einem halbstündigen Fußmarsch vom Besucherzentrum aus - wenn man sich nicht auf halbem Wege zu einer Pause mit Bad im Naturaquarium entschließt.
Mit Führer ist auch ein weiterer Punkt im Reservat zu erreichen: Auf einem Pfad durch das Reservat
Das Besucherzentrum ist ein wichtiger Teil des Reservates, den Besuchern werden hier Videos über den Regenwald und das Reservat selbst vorgeführt (in einem klimatisierten Auditorium!) und die leider noch nicht überall vorhandene Einsicht über die Notwendigkeit von Naturschutz nahegebracht. Das Besucherzentrum hat Auditorium für 30 Personen, beherbergt eine Dauerausstellung über den Atlantischen Regenwald, Räume für Kurse, ein wissenschaftliches Zentrum, ein Labor und ein Freilichttheater. Den Besuchern steht außerdem ein Campingplatz und ein Schnellimbiss zur Verfügung.
Das gesamte Ökosystem wurde im Dezember 1999 von der UNESCO als Natural Heritage of Mankind anerkannt und ist das erste private Naturschutzgebiet Brasiliens mit einer solchen Anerkennung!
Besuchszeiten:
Dienstags bis Sonntags, zwischen 8:30 und 17:30 Uhr.
Die Armut in dieser Region hat bislang mit zur Zerstörung des Atlantischen Regenwaldes beigetragen, denn so lassen sich z.B. illegal geschlagene Palmenherzen gut auf den Märkten verkaufen. Man hat in der Gegend ein holzartiges Kraut entdeckt, aus dem die Einheimischen Körbe flechten und so ein wenig zu ihrem Lebensunterhalt beitragen können. Dafür hat die Stiftung vor Ort ein “Zentrum für Kunsthandwerk” errichtet, in dem die Leute diese Dinge verkaufen können, auch in den Läden der “O Boticario” Kette werden diese Körbe verkauft.
Übernachten in Guaraqueçaba
Wir hatten uns vor Ort für die Pousada Chauá entschieden und wurden nicht enttäuscht. Gut, günstig, sauber und nette Bewirtschaftung:
Pousada Chauá
João Amadeu Alves
Rua Ferreira Lopes, 167
Guaraqueçaba, PR
(41) 3482-1265
Email: pousadachaua(at)hotmail(dot)com |